haus der trivial aufgehenden sonne



eric burdon sah fuer seine stimme damals zu jung aus. interessant wie asynchron ein mensch laufen kann. keine uhr kann das.
mit dreiundzwanzig jahren dachte burdon nicht : ich muss erst bei wikipedia nachschauen, ob das wort, dass ich gleich im gespraech benutze auch die definierte entsprechung des gefuehls dafuer ist. eric burdon musste nicht erst auf metaebene ueberlegen, ob ein derartiger gedanke eventuell ungesund sein koennte. ein dreiundzwanzigjaehriger heute fragt sich : wer ist eric burdon ?

ein britisches tablettenkind, dass eine pille schmeissen will am wochenende ? oder taeglich. eine eintagsfliege mit schlechten zaehnen? alles eine frage der routine – die gibt es auch in wirtschaftsklostern. elitenbildung auf der gegenueberliegenden strassenseite. . kritik ? suche nach gardemass in der leere in einem anderen stadtteil. hohlphrase : das geld ist guetig und tragisch zugleich. im geld sind alle gleich. wiederholungen sind langweilig. selbst wiederholungen von worten sind langweilig. wovon soll eigentlich was losgeloest werden? wer fragt das ?

der erzaehler oder die stimme im kopf im moment des lesens ? vorsicht vor selbstreferenzialitaeten. dies ist hypermodern. haiper sogar. wenn selbst galaxien voneinander abgestossen werden, wie dynamisch sind das unsere eigenen teilchen ? new age. old age. middle age. im alltag ist kein platz fuer tarot. gut so. auch unscharf die idee, wir seien energie und sternenstaub. keine linderung. viel religion ist viel krieg. lernen aus der geschichte? selbst der grundschullehrer schuettelt seinen kindern mit der freien hand den kopf, waehrend er im spiegel blaettert. hitler ist ein coverstar. breaking news : mein nachbar trennt nachts fischen mit einer stumpfen schere die koepfe ab. abbilden. vielleicht aufhoeren mit der fluechtigkeit? fuer einen moment wenigstens. falsche und richtige analsye sind kynismus. vielleicht wurde das immer schon so gemacht. denn : nur das aktuelle ist vollstaendig und attraktiv. diese kulturtechnik im koenigsplural als massenphantasma aufgeblasen – eine reproduktionsanstalt von sozioemotionalen schnittmengen. schoenheiten in uns erfinden. das fernsehen ist dabei in wahrheit die hoechste aller kuenste. inselbildung ist reine bereitstellung. was bedeutet dann integration von einzelnen subjekten in eine moderne gesellschaft ? anforderungen. steuergesetze. verbote und chancengleichstellungsausgleichsbehoerden.

in welchen homogenen behaelter wird inkorporiert ? welches konstrukt stellt die masse furchtlos und demonstrativ bereit ? ein leicht beschreibbares material eignet sich. grosse abwaschbare oberflaechen sind im einsatz. die strasse ist swingerclub. medien sind omnipotent, sagen deren macher. zitat : zum aufwaermen von kollektiven erinnerungen wird eine psychische mikrowelle benoetigt. ergo : das ego – staendig durchsichtig duch die fehlende trennung von oeffentlichem und privatem leben. der umstand wird gefeiert. diese an sich neutrale tatsache hat einen entscheidenen schwachpunkt : das kollektiv beginnt bereits bei zwei subjekten. alles ist hier so furchtbar schnell vollgemalt mit leichtfertigen schwuengen. ohne ueberlegung und ohne vorlage. nicht mit weichem bleistift – mit edding. die membran wird zusammengeknuellt und mangels alternativen wieder geoffnet. diese erdachte ultra-offenbarung, als bollwerk der letzten verdriesslichkeit, ist windiges refugium und aufenthaltsort fuer nur wenige generationen, die alle ihre eigenen revolutionen erleben wollen. bio-convenience-food. zeit und frustration wird gespart. der koerper ist maschinell und war es immer schon. nur sind diesmal die gewichtungen verschoben. die kopfprojektoren brennen jedoch knallend aus. geistige potenzschwaechen und leistungsschauen der exzession sind krankheitsbild der kippfreudigen ueberflussgesellschaft. das wissen um das naehern an den pointofnoreturn laueft parallel zum umkippen selbst. die darauf gerichtete aufmerksamkeit macht blind fuer das tatsaechliche uebersteigen der bruchgrenze. keine reflexion ueber die scheinbare regression, sondern beschwichtigungen sind zwingend notwendig :

der wunsch nach abstieg produziert erst den widerstand. arbeitsbeschaffungsmassnahme. eine aufklaererisch-romantische haltung kaempft mit papiertuechern gegen die loecher in der schiffswand durch die die beschleunigung selbst dringt. dieses fade und lustlose bild gibt sich die kulturindustrie selbst. es ist ihre letzte armee. sie trinkt die rasendsuesse betaeubung dankbar aus. als zuschauerpassagier schaukelt man selbst gerne von innen mit an, aus neid nicht teilzunehmen. zu verpassen. the good life ? besser loslassen. es wird schon zu viel geschrien. es muss aber nicht zwingenderweise schlechter werden.

“ 2008 ? “ denkt dann ein kopf. “ ging das nicht zu schnell ? ist das schon unsere zukunft ? “ einige wollen warten. oder wollten ? folge : die metaphorik muss erkalten und gleichzeitig ausreichend barock bleiben, um noch nahrungsquelle zu sein. ein drahtseilakt. [pn]