Texte mit Schlagwort‘hospital’



im krankenhaus

die frau wird geoeffnet, der reissverschluss ist neu eingenaeht, die schlaeuche, gelbe kanaele, durch diese wird der mensch zum menschen, frisst, uebertragung von fluessigkeiten, angehoerige warten draussen im kunstlicht, augenbinden der zuversicht, nichts als schritte. ich frage eine krankenschwester nach bunten tabletten, sie fordert einen beleg, ich schreibe etwas auf, schon bin ich arzt und diener der wissenschaft, die erbaermlicher schatten bleibt.

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liegen bleiben & still sein

an dem zerren der mundwinkel erkennt man das unbehagen. sie schieben mich in eine roehre hinein. meine augen sieht man auch draussen, ich schaue nicht in den panikspiegel ,schliesse sie. hoere das pochen auch durch die ohrstoepsel, die roehre summt, zwanzig minuten lang. die frequenzen aendern sich, erst ein hoher und schrillen ton. dann flaechig, wird es zu einem pulsieren. es beruhigt beinah, ist nicht so eng wie ich gedacht habe. nach einiger zeit bewegt sich die liegeflaeche, mein kopf ist immer noch in der fixierschale eingeklemmt, eine schwester tritt an mich heran. sie ist schoen und noch jung. ich halte ihr gerne den arm hin, eine blaue manschette legt sie um, bis blau auch eine vene heraustritt. die kurzwelligen blauanteile im licht werden reflektiert, das langwellige rot absorbiert. kontrastfluessigkeit wird in mich gespritzt. fuer mich bleibt.sie geruch und geschmacklos, unsichtbar.durch meine gefaesse wird mein hirn nun farbig, kapillaren oeffnen sich, blubbern , es schmerzt nichts in dieser diagnostik. einzig das kleine einstichloch im arm zeigt etwas, ist bedeckt von einem weissen pflaster, „damit es keinen bluterguss gibt“, sagt die junge schwester, die blond ist. in diesem augenblick nimmt sie mir meine sorgen ab. ich hoffe mehr, dass sie nicht laechelt ueber meinen schmalen arm.

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