Texte mit Schlagwort‘gedicht’



unterzucker

angespitzte nerven weit entfernt
im punkt winkel angemessen
voegel singen hundelaerm
bewegungsfreudig die agenten
leben bekannte konturen
in kanadischer haerte ruck zur vorsicht
glatte farbe ist jetzt im wagen ausgekippt
luegen ergeben sich perfektem sinn.

[pn]

trophaeen

verblasste menschen zu abstossereignissen verkeilt.
ungewollte potentiale entweichen, gegen sich selbst
bewusst abgenutzt. knochen dickes porzellan,
ihre muskeln wuensche. haut aus irrtuemern,
die die farbe aendern.
kuesse in die kehle. auge-bild-raum-kette
kalt in den photos einsehbar.
dein digitales paradigma,
antlitz aus braver eins und null,
harmlos neu ohne beruehrung,
kann geloescht, nicht mehr zerrissen werden.

[pn]

sie irren

niederfaelle ranghoher knie
drehen die welt und heben sie
denjenigen aus den angeln,
die bloss zuschauen wollen.

[pn]

sie griffen hinaus, indem sie sahen was schon war, ohne dass es damals beunruhigte

olympia –
auferstehung der reinen gewalt.
obwohl die dystopie mit eilenden schritten eingeholt wird,
ist es seltsam still.
in den geschichtsbuechern der zukunft
werden fehler der gegenwart
dick markiert und in kapitel unterteilt werden –
`verfolgung der juden`gab es schon.

[pn]

kitschflaeche

unter mir besiedelte flaeche,
herumgeworfene menschen,
druckabfall,
der pilot fliegt schleifen
sind in deinem haar.

[pn]

das kopfnicken, das ich fuehle, ist mein eigenes

parkett 1

er geht am zaun entlang ,
streicht beilaeufig die haut einer fremden.
sie verzieht den mundwinkel
und schweigt in ihrer konvention.
wundert sich kaum,
aus welchem grund er den zaun beruehrt.

parkett 2

dem unglueck folgt der trost
und beginnt sich zu verformen.
im anfang liegt der wunsch nach zuneigung,
verliert sich in macht,
wie ein fremder in einer stadt
in der alle einheimischen lachen.

[pn]

transplantationssportler

abgebrochene filme, nacken umdrehen, nach hinten legen, begreifen, dass nichts wertvoll wird, was in der hand schmilzt, ausser machtfuelle. [pn]

ich kann nicht glauben, dass es amerika gibt

scheue augen, kaputt geschaut, wie schreit man richtig, wenn man die beine bei einem unfall verliert? die frequenz scheinbar willkuerlich, doch selbst hier der mensch ein kuenstlicher, komponist einer arie, die einzigartig ist. [pn]

am schlagbaum

soldatenrufe,gesichter, die verstehen. alle steigen aus und stellen sich dorthin. ohne rhythmus, keine abwehr. mit traenen, die frauen zahlen anders. [pn]

isabell holt wasser

unter mir besiedelte flaeche,
herumgeworfene menschen,
druckabfall,
der pilot fliegt schleifen
sind in deinem haar.

[pn]

hebebuehne & schonung

radlader und bagger aus dem hinterhalt,
die augen zeigen, niemand hat etwas gewusst.
schon wie damals,
abgerissene gebaeude,
was bauen wir heute?
einen parkplatz unter der erde,
dafuer pflanzen wir einen baum
obendrauf.

[pn]

abbrechendes z

die zeiger, zeit, dein zerebrum [ mit c , idiot] , zellophan, zielsetzung, zorn, zyste, zwingend, zungenkuss, zellebrieren, zerdruecken, zerren, zierde, zentrum, zirkulation, zerkratzte hand.spielflaeche, raum zum greifen, entfernung im metrischen system, zone, einst und fordernd. jetzt bloss ein wurf ueber die schulter und zeitverschwendung. [pn]

testbild jurylos

ein zeitalter, das wuensche nach amputation produziert.
zuviele koerperteile,
eine englische frau moechte als torso weiterleben
und
irgendwo ein rohstoffkrieg.
wickert verspricht sich dabei zu oft.
pah , keine empoerung.
shakespeare hat recht,
dieser platz ist eine buehne.
die roecke rot, wie die lippen,
die herzen kalt, trotz klopfen.
beides hat signalwirkung.

[pn]

§ 117

durch die gitter. die hosen sind zerknittert, so profan. zeitleistenbewegung in der schonzeit. mit hochgesteckter brille. die gesittete dame, die sich befreit, indem sie laut flucht und das wort scheisse sagt, schnell und passend. [pn]

taetertrost

der anstaendige deutsche vor gericht beginnt beim luegen glaenzende augen zu bekommen. vor dem eigentlichen schweiss tropft ihm eine einzelne perle vom gesicht. er zweifelt beim holzsammeln an den gruenden fuer die scheiterhaufen. dann legt sich ihm ein lied auf die lippen, ganz wie von selbst. [pn]

19alptraum36

vor jedem krieg gibt es zerstreuung ,
fruehlingsschau der nazis,
rueckschlagsport,
der himmel ist getrennt,
sie reden unten.
oben faehrt ein flugzeug
an der richtschnur entlang.

[pn]

§ 341

kontrastumfang. lass den circus endlich aus der stadt ziehen, obwohl die kinder weinen. noch eine stunde ruhe? mach dann bitte den fernseher aus, ich moechte wuetend auf dich werden. [pn]

sternenlicht ist krebserregend

die lassen alle schmetterlinge frei, auch wenn ihnen dabei schlecht wird. im bild werden nur konturen gehalten. fast scheint es so, als sei die handbewegung, die befreiung bringt, nur eine farce. tausendfach geuebt. ob dies den flug truebt? nichts ist entgegenzuhalten, wenn die pergamentfluegel geraeuschlos fliehen. [pn]