betrachtungsdrift, unverstaendlich



archaeologische versenkung. hauptsache der aufnahmewinkel stimmt, der ausdruck erscheint wichtig, erklaert sich eher nebensaechlich.aesthetische malfarbe bedeckt die urspruenglichkeit, ueberzieht sie mit einer patina aus vorwissen. bereitgelegte erklaerungen,vermutungen aus instabilem astsystem, der zweitververwertung einer recyclingkultur. institutionalisierte scham, gleich nach geburt werden kunstwerke entkernt und aufgezehrt- vom pulsierendem neubeginn eines rekursiven und repetitiven „produkteurs“ in die schattenwelt der kalten inspirationslosigkeit, schliesslich in die interpretation gezerrt. es folgt der zustand der nutzlosigkeit in einer welt, die simulation nicht als reaktionaere bedrohung erfaehrt. zielstrebigkeit laesst in eine entfremdungssucht gleiten, weil wir erkennen, dass wir uns in wirklichkeit nur naeher kommen. wie eine bulimikerin sind wir in der lage uns selbst zu umgreifen, uns die beruhigung in form von seditiva einzufloessen, die uns liebeshungrig in die bilder schauen laesst. die lust des sehens, die baudrillard beschreibt, heisst einen blick leer zu gestalten. nicht nur die absicht, auch das ziel ist nicht mehr als hohlgefaess, an dem koerper gebunden, um nicht – sie verzeihen – unterzugehen. dort finden wir nicht einmal mehr die spielerische noetigung, trieblosigkeit stattet kopf und wand nur duerftig aus. statt dem gewuenschten aus-setzen , der angestrebten flucht, bleibt nur die angst vor leerer flaeche, die wir mit jedem neuen geruch synaestethisch begreifen. [pn]