text ohne einfuehlung
die flintenweiber werden mit den gewehrkolben erschlagen. wir haben den lagrangepunkt erreicht. in der kneipe wird es zu hell, zu eindeutig, alle tragen billiges. die waende sind papierbehangen, jede beschreibung wuerde in die irre fuehren. hier reichen die blossen koordinaten. der raum geteilt in passgenaue luecken fuer die besucher, alle werden gleich belueftet. die schizophrenen riechen nach ziege. du sagst: ich habe neue worte verlernt, kann manches nicht mehr sagen oder schreiben. ich empfinde die beteuerungen als wahr, weil ich mir symbolisch mit dem kellnermesser in die daumenkuppe geschnitten habe. zuviele pflaster an den haenden, auch beim im arm halten und einschlafen. vergangenes bewerten, gleichzeitig kommendes anschauen wollen. jede handlung ein wechselspiel, das sich ereignet. wie verstoerend kompliziert ist selbst das simple raumdurchschreiten. das beinheben bleibt stecken in stotternder zeit, muehsam das losgehen, ohne zuvor die schritte im kopf zu hoeren, einem selbstbild zu erliegen und sich dem umkehrschluss zu straeuben. beissendes vibrieren. der raelitaetsschock zieht lautlos den untergrund fort, niemand lacht dabei, die haut wird kochend heisser wachs, stellvertreterhandlungen jetzt bei allen gleichzeitig, am selben tag ein befehl : droehnende einigung, die elektronische musik webt uns ein. das sichstressaussetzen nicht mehr als animalisches prinzip. ich finde mich an der theke beim bestellen von alkohol wieder, hier zaehlt die demokratie des staerkeren. unterschiedliche waffen, augenaufschlaege neben mir, zappelnde geldscheine auf der anderen seite. der durst macht blass schoen und gleichgueltig. viele paare gestehen sich die in diesem augenblick liebe. die ersten passagiere tanzen, da sie sich vergessen koennen. die aufwachenden verlassen die tanzflaeche und wippen mit kopf oder fuss, weil sie die absurde motorik nicht ertragen. aufwachen beim tanzen und sex. vulgaeres geniessen ist der einfachste weg sich mit einfachen strichen ein ego zu zeichnen, wenigstens einige minute haltbar zu machen. das ich wird staendig uebersalzen. der definitionsdruck verschwindet trotzdem nicht, sagst du. ich muss aufschauen davon. ich sehe nicht, wie vor der kneipe zwei wagen nebeneinander die strasse herunterfahren. sie ziehen meterweise aneinander vorbei, ein jeder einmal im vorteil. der hellere spielt cellomusik aus lautsprechern, im inneren sprechen wir wieder ueber holographische staedte und die unnoetigkeit der individualerfahrung. als medienkonstrukte sehen wir das aussterben des anspruch auf persoenlichkeit mit einem lachenden und weinenden auge. die von allen gefuerchtete konformitaet wird durch uebetreibung des aeusseren geradezu beschleunigt. ja ja, bunte abgrenzung, verlust von opportunen befuerchtungen. warenhaft bereiten wir uns auf den paradigmenwechsel vor, werden uns letztendlich zu gott entwickeln, allmaechtig und gelangweilt, setzt er den zustand zum ursprung zurueck, um sich, aus uns heraus, neu zu erschaffen. ein aufatmen ist hoerbar. endlich, sie dimmen das licht. [pn]
Kategorie: junkieausrede
Schlagworte: impression
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