inkubatorgedanke



worueber soll nachgedacht werden? ueber die hinfaelligkeit der angst? ueber erklaerungsversuche, den fehlenden mut aufzubringen handeln zu koennen. [ der kaffee ist vielleicht fertig, sagt die krankenschwester und geht ] wie erklaert sich einerseits die selbstvergewisserung der ausgebliebenen souverenitaet, die nicht mehr als ein staendiges beweinen, eher eine zertruemmerung des ichs bleibt, und der wunsch etwas leisten zu wollen? dass wissen um die hypothetische handlung, die besorgnislos blass und klar wirkt ? fragende sind umfangen von der strafe der ersten aussprache, jedes spaeter wird zur verzoegerung, die risse in das ichgebaeude treibt. es folgen wogen der bestaetigung, wenn andere verlorene gefunden werden und es moeglich wird sich in fremde arme zu lehnen. komplimentenfresser, beschwoerer und faule. geniesser, die scheinbar immer zu frueh und zu spaet geboren werden. lamentierende sprache, verzogen bis zur unkenntlichkeit. wenn die anderen, die unbekannten, uns alle bilder und umschreibungen entfernen, dabei wie mediale chirurgen drohend laecheln, wo sollen wir, die uebriggebliebenen, unser glueck noch suchen ? zu viele menschen opfern sich bereits, im kleinen und bescheidenen. gut gilt als schimpfwort, man stimmt zu und ueberlegt erst danach, selbst zum schaemen bleibt keine zeit. die knochen werden schwer vom bedauern einer innenwelt, umfangreiche posen stemmen sich der fliehenden zeit entgegen.
etwas auesseres brennt nieder, bis auf die struktur, gleitet in das abstrakte. in der theorie suchen die gemeinsamkeiten ihre energie, hier stellen sich freund und feind ruecken an ruecken, wissend, dass krieg und liebe nur behaelter sind. beide kreischen bei dem anblick offensichtlicher amoralitaet, sehen trotzdem die zusammenhaenge nicht. der hals tut weh vom lachen und warnen und dann schaut jemand auf seine haende, die sich jeden tag von selbst bewegen. er traut sich dann manchmal nicht ihnen zu widersprechen, in der angst zu verlieren, was noch nicht besessen wurde. [ die krankenschwester kommt wieder, sie hat ihren kaffee getrunken und kontrolliert jetzt die anzeigen. als sie durch die scheibe den kleinen arm des saeuglings sieht, denkt sie : du hast noch dein ganzes leben vor dir. dann zwingt sie sich vor dem verlassen des raumes ein laecheln und ein gesprochenes wort heraus.]

[pn]