aufgestellte bahn
gier zwischen den steinen, darueber in das gruen geworfen, eine bahnstation. ihr name zu belanglos. koffer stehen herum, dicht bei den beinen der besitzer. hier wird schon nichts geschehen. die schienen glattgezogen, wie eine taeuschung, verjuengen sich im punkt des schaerfsten sehens. anwesende erhoben auf der plattform, unter ihnen einen meter tief eingelassen, stahl, der strom fuehrt. eine parallele. kein grund sich hier zu wundern. bloss im moment, als der zug einfaehrt und die bremsscheiben nach schweiss stinken. rasch oeffnen sich die pneumatischen tueren, die passagiere steigen ein. dann sehen sie, dass die gleise sich erheben, fuehren in einer steigung in die hoehe, ganz ohne berg und ohne saeulen. der zug faehrt an, zieht an den nerven, drueckt auf die trommelfelle. schraege position, der koerper wird jetzt zu einer last. die reisenden, in ihre sitze gepresst, erleben und sind still. sie werden wohl wissen, dass es sein muss. gepaeck faellt zum ende der waggons, funken schlagen vor die scheiben. die landschaftslinie ist eine diagonale. das geraeusch wird forderung, die lichter fallen aus. durch die fenster dringt ein luftzug. die ersten schreie, orthogonal zur erde, haare durcheinander, kleidung zerwirbelt, gesichter werden fest und hoerig. familien werden langsam, kein ausstieg ist mehr moeglich, geschwindigkeit im zuwachs, schienengleiten, wieder stille. verblendung, die luft wird duenner, selbst das geld ist nun sinnentleert, meter um meter, das steigen wird zum fallen, ein bogenstrich ueber die geigensaite, virtuos. eine person im publikum verzieht ihr gesicht. [pn]
Kategorie: wachsfigurenkabinett
Schlagworte: impression
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